Westböhmische Zweigstelle

Radioteleskop Effelsberg

Teleskop

Im Rahmen des Fachpraktikums auf der deutschen Sternwarte Hoher List, die in der Nähe der Stadt Daun liegt, haben wir auch ein 100-Meter-Radioteleskop besucht. Das Fachpraktikum hat der Lehrstuhl der Allgemeinen Physik der Westböhmischen Universität in Zusammenarbeit mit der Westböhmischen Zweigstelle ČAS unter der Führung des Direktors der Sternwarte und Planetarium Plzeň Lumír Honzík veranstaltet.

In der Nähe der Stadt Münstereifel-Effelsberg befindet sich der zweitgrößte Radioteleskop der Welt mit beweglicher parabolischer Antenne. Es gehört dem in Bonn ansässigen Max-Planck-Institut für Radioastronomie.

Das Radioteleskop ist wie Gregor-Reflektor konstruiert. Das primäre Element ist aus 2352 Segmenten aufgebaut und sein Durchmesser beträgt 100 Meter. Der Bau der parabolischen Antenne wurde so durchgeführt, dass sich ihre Größe, z. B. durch Gravitation oder Temperaturveränderung, um weniger als 0,5 mm verändert. Das sekundäre Element ist auf vier Tragarmen eingehängt, es hat einen Durchsmesser von 6,5 Metern.

Das ganze System ist auf einem beweglichem 64 Meter großen Sockel platziert, die Geschwindigkeit in horizontaler Richtung kann bis zu 32° pro Minute betragen. Wegen der Masse, 3200 Tonnen, ist die maximale Geschwindigkeit der Bewegung in vertikaler Richtung nur 16° pro Minute. Mit diesem Radioteleskop kann man Gegenstände beobachten, die 7° über Horizont sind. Die Abweichung bei Zielsuchlenkung beträgt max. 10´´.

Der Bau verlief in den Jahren 1968-1971, es wurde am 1.August 1972 ins Betrieb gesetzt. Nach mehr als 30 Jahren wurde dieses Gerät das größte seiner Art auf der Welt. Zurzeit ist das Programm überwiegend auf die Beobachtung von Pulsar-Systemen ausgerichtet. Dieses Gerät kann Radiostrahlung einer Frequenz zwischen 0,8 und 96 GHz messen.

Autor: Miloslav Machoň
Last Update: 27. 11. 2006

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